Am 1. August 2021 beginnt der Dienst von Pfarrer Robert Fillinger in unserer Kirchengemeinde. Das Redaktionsteam des Gemeindebriefs interviewte Pfarrer Robert Fillinger für die Juli/August Ausgabe des Gemeindebriefs.
Erzählen Sie doch noch mal kurz etwas über sich.
Ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder. Ursprünglich stamme ich aus Velbert (NRW), lebe aber seit 2012 in der Pfalz. Zurzeit arbeite ich als Stadtjugendpfarrer in Kaiserslautern und wohne mit meiner Familie in der Vorderpfalz. Mitte Juli werden wir nach Herschweiler-Pettersheim ziehen und am 1. August werde ich meinen Dienst bei Ihnen beginnen. Besonders viel Freude macht es mir, Menschen geistlich und persönlich zu begleiten. Um mich in diesem Bereich noch weiter zu professionalisieren, habe ich mich zum systemischen Berater ausbilden lassen.
Wann und wie entstand Ihr Wunsch, Pfarrer zu werden?
Als Kind und Jugendlicher gehörte ich zu einer lebendigen Kirchengemeinde, in der ich mich in verschiedenen Gruppen und Kreisen aktiv eingebracht habe. Das bunte Gemeindeleben habe ich als sehr positiv erlebt und so ist in dieser Zeit in mir der Wunsch entstanden, Pfarrer zu werden.
Was bedeutet Glaube für Sie?
Glaube ist für mich Vertrauen auf Gott. Glaube hat für mich daher weniger mit richtigen oder falschen Glaubenssätzen zu tun, sondern vielmehr sehe ich Glaube als ein Beziehungsgeschehen, in das ich hineinlebe.
Was bedeutet Gemeinde für Sie?
Gemeinde für mich ist eine Gemeinschaft von vielen Weggefährten, die alle auf einer persönlichen Reise zu einem tieferen Vertrauen in Gott, in sich selbst, in andere und das Leben an sich sind.
Haben Sie eine Lieblingsstelle in der Bibel?
Zurzeit: „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Johannes 4,16)
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich lese sehr gerne und gehe gerne wandern. Außerdem verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und lasse mich derzeit zum systemischen Therapeuten ausbilden.
Was ist Ihr Lieblingsessen, Ihre Lieblingsmusik, Ihr Lieblingsfilm, Ihr Lieblingsbuch?
Ich liebe die selbstgemachte Pizza meiner Frau und frische Ananas. Außer- dem interessiere ich mich für die vegetarisch-italienische Küche und vegane Gerichte. Musikalisch bin ich vielfältig unterwegs und mein Musikgeschmack ist häufig stimmungsabhängig. Was immer für gute Laune bei mir sorgt, sind Musicals. Ich habe gar nicht den einen Lieblingsfilm. Ich mag gerne Filme, die mich zum Nachdenken bringen (z.B. „Lion“) oder zum Lachen (z.B. „Der Vorname“). Ich schaue mir aber auch gerne biografische Verfilmungen an (z.B. „Dienstags bei Morrie“) oder Dokumentationen (z.B. „Minimalism“). Ich lese gerne und auch ganz unter- schiedliche Genres, zurzeit beschäftige ich mich viel mit den Büchern von Richard Rohr.
Welche Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer Arbeit setzen?
Ich möchte zunächst die Bedürfnisse der Gemeinde kennenlernen und verstehen, wie die Gemeinde strukturiert ist und was ihr wichtig ist. Ich persönlich interessiere mich sehr für Seel- sorge, musikalische Arbeit, moderne Gottesdienstformen, Entwicklung von Organisationsstrukturen, Digitalisierung und Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Familien. In der Kirchengemeinde, die meine Familie und ich bisher besucht haben, habe ich u.a. einen Hauskreis für junge Väter angeboten. So etwas könnte ich mir beispielsweise für Ihre Kirchengemeinde auch gut vorstellen.
Welche Erwartungen haben Sie an unsere Gemeinde?
Ich freue mich darauf, als Pfarrer in Ihrer Kirchengemeinde zu arbeiten und Sie näher kennenzulernen. Für mich ist Ihre Gemeinde die erste Gemeinde-Pfarrstelle seit meinem Vikariat. Meine bisherigen Aufgaben im Stadtjugendpfarramt unterscheiden sich von den Aufgaben in einer Gemeinde. Auch wir als Familie werden zum ersten Mal in einem Pfarrhaus wohnen und als Pfarrfamilie auftreten. Ich bin gespannt, wie sich das für uns gestalten wird.
Daher versuche ich, möglichst erwartungsoffen zu kommen und mit dem zu arbeiten, was die Gemeinde mit- bringt. Ich wünsche mir jedoch, nicht nur Verwalter und Bewahrer von Bestehendem zu sein, sondern hoffe auf die Offenheit der Gemeinde, sich auch auf Neues einzulassen und Neues auszuprobieren.